„I just left the station Zoo and came to the Chez Nous right on Marburgerstraße 14. And there I met Ramonita Vargas and she told Michel ‘Holy shit, she just looks like Josephine Baker.’ and then the owner was so exited that I worked on the second night.”
Marlow la Fantastique is a performer who worked at the Cabaret Chez Nous for the first time in 1968. Today she resides with her husband Curly (whom she met at work) in Chicago.
The interview is 0:39:03 long and was conducted in winter 2021/22.
„Ich komme in Köln an, gehe zum Theater, Aufsteller draußen: ‚Cabaret Chez Nous – Die Herren Damen lassen bitten.‘ Jetzt muss man bedenken, das war Ende der 70er. Da hat man sich noch ein bisschen anders verhalten als heute. Ich bin an diesem Theater vorbei, habe das gesehen, bin nochmal an dem Theater vorbeigegangen. Und ich denke: ‚Meine Güte, was machst du denn jetzt? Du wolltest doch eigentlich ins Theater gehen. Was, wenn dich jemand sieht, wenn du hier reingehst – zu den Transvestiten?‘ Ich bin bestimmt fünf- oder sechsmal an dem Theater vorbeigelaufen. Dann kam da unten an der Ampel Angie Stardust. Und ich dachte: ‚Die wird ja wohl dazugehören – weiße Pelzjacke an, schwarze Satinhose, kniehohe Stiefel… Und jetzt nimmst du all deinen Mut zusammen und stiefelst da auch rein.‘“
Dieter lernte das Chez Nous auf einer Tournee in Köln kennen. Gemeinsam mit Frank archiviert er auf einer liebevollen Erinnerungsseite auf Facebook die Geschichte des Cabarets.
Das Gespräch dauert 0:59:19 und wurde im Winter 2020/21 aufgenommen.
„Travestie ist ein Eintauchen in eine Scheinwelt. Sie ist etwas Illusionäres, was ich dann auch als schön empfinde. Sie hat Glanz, sie hat Ausstrahlung und ist außergewöhnlich. Sie hat nichts mit dem Alltag zu tun, der nicht so glitzerig, bunt, mondän und nicht voll von diesen großen Gefühlen ist. […] Es ist ja nicht nur das Äußerliche, das Kostüm und das schöne Gesicht. Sondern es ist auch das Spiel mit den Emotionen, wenn sie mit extra viel Herz auf die Bühne gehen oder mit einer gewissen Arroganz die Diva spielen, die Unnahbaren. Alles das was emotional darstellbar ist, geht auch mit auf die Bühne. Im Alltag würde das wie deplatziertes Pathos wirken, weil man so gar nicht miteinander umgeht und sich so begegnet. Das ist wieder dieses Herausgehobene, das auf die Bühne gesetzt wird. Da kann ich etwas sein, was ich im Alltag nicht bin. Und ich kann das in dem Moment hundertprozentig sein, mit Identifikation und Herzblut und eben auch mit dem Gefühl. Wahrscheinlich aber auch in dem Wissen, dass in dem Moment wo der Vorhang zugeht und ich mich umdrehe alles wieder vorbei ist. […] Aber man kommt der Welt ja nicht abhanden, im Gegenteil. Die Welt sitzt ja dann im Publikum und guckt einem zu. Denn nirgendwo ist man der Welt näher als in den Momenten in denen man sich ihr zeigt und sich ihr präsentiert.”
Nora Eckert ist Autorin und engagiert sich im Vorstand des Trans Inter Queer e.V.. Sie lebt seit 1976 als Transfrau in Berlin.
Das Gespräch dauert 2:06:40 und wurde im Winter 2020/21 aufgenommen.
„In einer großen Revue-Nummer wie Champagne bin ich überladen mit Federn – von oben, mehrere Boas, bis unten – und einem riesen Champagnerglas in der Hand. Es wir auf einmal in französicher ganz schön Musik gesungen ‘ce soir, aujourd’hui, la révue, blah blah blah… wir stoßen an auf einen schönen Abend…’ oder, ‘oui, c’est ça, la révue,’ ein begnadeter Titel zu singen ‘Ja, das ist die Revue’. Ja, das war meine Sache. Und dann schön schreiten, wie im Lido oder Moulin Rouge, schön vornehm, schön zu gleiten in dieser wunderbaren Musik. Das ist genau das was ich wollte und das ist auch genau das, was ich gemacht habe.”